In den Forumsbeiträgen zu TP-Artikeln zum Islam kommt es immer wiederzu denselben Argumenten:
– die Kreuzzüge als Beleg dafür, dass es ursprünglich das Christentum war, das den Konflikt mit dem Islam verursacht habe;
– die Bemerkung, dass ein Muslim nicht deshalb schon ein Terroriost sei, weil er ein Muslim ist.
Beide Argumente fragen aber gar nicht, wie es denn um das intrinsische Gewaltpotential des Islam bestellt ist. Für das Christentum, dessen mörderische Geschichte bestens bekannt ist und die normalerweise nicht einmal mehr im Religionsunterricht kleingeredet wird, sind solche Fragen und die entsprechenden Antworten allgemein bekannt.
Innerislamisch gibt es für sie jedoch keine Tradition und bei Menschen im Westen fehlt meist schon das elementarste geschichtliche Faktenwissen. Letzteres ist eigentlich bedauerlich, denn Moghammed ist, im Gegensatz zu Jesus, eine geschichtlich klar greifbare und dokumentierte Person (geb. um 570,gest 632).
Der aus Mekka stammende Mohammed behauptete ab 610, dass ihm durch den Erzengel Gabriel das unverfälschte Wort Gottes offenbart würde (insgesamt dauerte die Verkündigung mehr als 20 Jahre). Der Koran ist also, nach islamischen Verständnis nicht von Menschenhand geformt worden. Dies macht textkritische Arbeiten praktisch unmöglich.
Mohammed empfand Juden und Christen zunächst als Glaubensverwandte.
Die Gebetsrichtung war daher zunächst nach Jerusalem ausgerichtet.
Die Suren des Korans sollen im arabischen Original von geradezu überirdischer Schönheit gewesen sein. Dennoch konnte Mohammed die Bevölkerung von Mekka im wesentlichen nicht überzeugen und mussste 622 nach Yathrib, dem späteren, Medina fliehen.
In Medina waren auch drei jüdische Stämme ansässig. Mohammed geriet in religiösen Konflikt mit diesen, weil die Rabbis nicht anerkennnen wollten, dass er der wahre und letzte Prophet sei (Mohammed besaß viel zu wenig Kenntnisse der Thora, um für einen Rabbiner als mit Abraham oder Moses auf einer Stufe gesehen zu werden). Letztendlich vertrieben daher die Muslime zwei der drei ihnen religiös gefährlich werdenden Stämme. Der dritte wurde ausgelöscht: die Männer wurden getötet und Frauen und Kinder wurden versklavt (angeblich wegen eines Verrats an die Feinde aus Mekka). Dieses Massaker wurde, wie könnte es anders sein, Mohammed vom Erzengel Gabriel aufgegeben. Wiederum ist festzuhalten, dass die reine Überzeugungskraft des Korans, wie schon in Mekka, nicht ausreichte, Bekehrungen durchzuführen. Mohammed wendete sich von den Juden (und Christen) ab und die Gebetsrichtung der Muslime drehte sich in Richtung Mekka.
Mohammed hielt nichts von Musik und Tanz, Kunst und Spott. Als Mekka schließlich kampflos eingenommen wurde, wurden daher nur zwei Menschen auf sein Geheiß hin liquidiert: ein Mann, der die Verse des Korans verändert hatte und eine Frau, die über Mohammed und seinen Glauben gespottet hatte. Den dänischen Karikaturisten wäre damals sicherlich schlecht ergangen, hätten sie zu seiner Zeit gelebt und hätte er ihrer habhaft werden können. Insofern ist es erstaunlich, dass es in den folgenden Jahrhunderten überhaupt zu bildlichen islamischen Darstellungen Mohammeds gekommen ist.
Kurz bevor er starb, rüstete er noch gegen das christliche Byzanz.
Byzanz und Persien waren durch jahrzehntelange Kriege gegeneinander stark geschwächt. Keine der beiden Großmächte erwartete irgendeine Bedrohung durch die “Barbaren” aus der arabischen Wüste. Das Machtvakuum und die völlige Überraschung über das Auftauchen eines neuen Feindes ausnutzend wurde 638 Jerusalem von den Muslimen erobert und kurz darauf Persien unterworfen.
Das Machtvakuum im Bereich des verschwundenen weströmischen Reiches erleichterte die Ausbreitung des Islam nach Westen. Schon Anfang des 8ten Jahrunderts standen islamische Truppen in Frankreich. Sie wurden 738 bei Poitiers geschlagen und nach Spanien zurück gedrängt. 718 wurde Konstantinopel belagert, hielt aber stand. Erst 1453 ging das oströmische Reich mit der Eroberung Konstantinopels zugrunde.
Seit dem 7ten Jahrhundert wurden also christliche Reiche von islamischen Armeen angegriffen. Deren plötzliches Auftauchen und ihre großen Erfolge in den ersten Jahrzehnten verursachten traumatische Ängste. Der Schock, oft auch gerne als Trauma bezeichnet, den nun ihrerseits die Kreuzzüge im Islam auslösten, war aber von andere Qualität. Der Islam hielt sich für kulturell, religiös, moralisch und militärisch dem Abendland gegenüber für weit überlegen. Somit löste die Dreistigkeit der christlichen Truppen, in einem Kernstück des islamischen Imperiums anzugreifen, schlichtes Entsetzten aus (beim ersten Kreuzzug wurde von ihnen sogar Jerusalem eingenommen). Man war nicht mehr unbesiegbar. Militärisch und politisch ging der Islam aus den Kreuzzügen zwar als eindeutiger Sieger hervor. Aber der Schock, angreifbar zu sein, wirkte offensichtlich über die Jahrhunderte weiter und hinterließ tiefe Wunden im Selbstwertgefühl.
Wien wurde zuletzt Ende des 17ten Jahrhunuderts von den Osmanen belagert. Islamische Korsaren kaperten über Jahrhunderte Handelsschiffe und Fischerboote und versklavten Zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende von Europäern (ein in Europa im wesentlichen unbekanntes Kapitel). Zwar konnten Juden und Christen
oft mit Toleranz oder Duldung rechnen (wenn sie nicht als gefährlich eingestuft wurden), kein Pardon jedoch erfuhren und erfahren Heiden.
Nichts ist so zynisch wie das wirkliche Leben, und so ist es ausgerechnet Leni Riefenstahl gewesen, die mit ihren Fotografien der Nuba im Südsudan ein Volk dokumentiert hat, die durch islamische Fundamentalisten inzwischen als weitgehend ausgelöscht gelten.
Es macht in der Auseinandersitzung mit dem Islam keinen Sinn, mit relativierenden, vermeintlich multi-kulturellen Allgemeinplätzen argumentieren zu wollen. Der Islam besitzt offensichtlich ein hohes intrinsisches Gewaltpotential. Desahlb ist es wichtig, dass es Memoranden von Muslimen gibt, die sich an Muslime richten, die dem entgegen argumentieren.